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Johann Wolfgang Goethe wurde am 28. August 1749 in Frankfurt am Main in einer bevorrechteten Familie geboren. Sein Vater Johann Kasper Goethe war ein gut gebildeter Mann, er studierte Rechtswissenschaft und wurde Jurist. Einige Zeit lang war er Advokat bei Reichsbehörden zuerst in Regensburg, dann in Wien. Als er 1741 in seine Heimatstadt Frankfurt zurückgekehrt war, konnte er aber kein angemessenes Amt bekommen. Er nahm den Titel eines Kaiserlichen Rates an und lebte von seiner Rente und privatisierte. In den nächsten Jahren machte er Bildungsreisen nach Frankreich und Italien.
Im Jahre 1748 heiratete er die 21 Jahre jüngere achtzehnjährige Katharina Elisabeth Textor, die Tochter des Stadtschultheißen Textor, und in dieser Ehe waren 6 Kinder geboren. Aber nur zwei Kinder überlebten: ihr erster Sohn Johann Wolfgang und die Tochter Cornelia, ein Jahr jünger als ihr Bruder.
Goethes Vater war sehr streng. Die Mutter war dagegen gutmütig und fröhlich. Goethes Mutter war eine gebildete Frau, und liebte Musik und Kunst. Sie weckte die Phantasie ihrer Kinder: jeden Abend erzählte die Mutter ihren Kindern schöne Märchen, und das Ende dieser Märchen mussten die Kinder selbst erfinden. Goethes Mutter war auch musikalisch begabt. Oft musizierten die Kinder mit ihrer Mutter in der Freizeit.
Im Elternhaus lebte auch die Großmuter (die Mutter des Vaters). Oft verbrachten die Kinder ihre Freizeit bei der Großmutter. Ihr Zimmer lud zum Spielen ein. An einem Weihnachtsabend schenkte die Großmutter ihren Enkelkindern ein Puppentheater. Im großen Kasten lagen die Puppen in herrlichen Kleidern. Seit dieser Zeit verbrachten Wolfgang und Cornelia alle Abende mit ihrem Puppentheater. Wolfgang dichtete selbst kleine Theaterstücke. Oft waren auch andere Kinder eingeladen, und es war wie im richtigen Theater. Für Wolfgang waren das die schönsten Stunden! Später besuchte Wolfgang auch das Frankfurter Theater.
Von klein an erhielt Goethe eine gute Privaterziehung. Zuerst wurde er vom Vater unterrichtet, und später wurden verschiedene Fachlehrer eingeladen. Goethe lernte viele Fremdsprachen: Italienisch, Französisch, Englisch, Spanisch; beherrschte gut Latein, konnte das Neue Testament griechisch und das Alte Testament hebräisch lesen. Er studierte auch Mathematik, Physik, Geographie, Geschichte, lernte malen, Klavier spielen, tanzen, fechten und reiten. Er trieb Sport, wanderte, lief Schlittschuh. Wolfgangs Vater hatte in seinem Arbeitszimmer eine sehr große Büchersammlung. Der Vater hielt viel auf Bücher und ließ auch seine Kinder viel lesen. Mit zehn Jahren las Goethe die Werke von Äsop und Homer. Die Romane und deutsche Volksbücher wie „Doktor Faust“ machten auf ihn einen tiefen Eindruck. Goethe selbst begann früh zu dichten, sein Vater sammelte alle seine Gedichte und Aufsätze und bewahrte sie sorgfältig auf.
Zur Entwicklung des Jungen trug auch die Großstadt Frankfurt bei. Wolfgang ging oft allein oder mit den Freunden durch die Stadt und betrachtete mit großem Interesse die Bauten, machte sich mit verschiedenen Stadtteilen bekannt, besuchte Läden und Märkte. Das Elternhaus stand am Rande der Altstadt. Wolfgang bewohnte ein Zimmer im oberen Stockwerk und konnte aus seinem Fenster Gärten und Felder um die Stadt sehen. Er freute sich immer auf Wanderungen in die Natur und in die umliegenden Dörfer. Einmal machte er sogar mit seinen Freunden einen Ausflug zum Rhein.
Wolfgangs Großvater Textor hatte einen Garten an seinem Haus. Der Junge half oft und gern dem Großvater im Garten. Der Garten der Familie Goethe befand sich außerhalb der Stadt. Fast jeden Tag gingen der Vater und die Kinder in diesen Garten. Wolfgang freute sich über die Schönheiten der natur in allen Jahreszeiten. Auch die Ernte war eine schöne Zeit für die Kinder, besonders die Weinernte.
Wenn Wolfgang in der Natur war, versuchte er zu zeichnen. Zu Hause hingen an den Wänden schöne Gemälde. Auf vielen Gemälden waren italienische Landschaften dargestellt. Sie interessierten den Jungen. Vom Vater erfuhr Goethe viel über Italien, und Italien wurde zum Traumland des Jungen. Er wollte Reisen unternehmen. Der Vater nahm ihn leider selten auf seine Reisen mit, er war mit dem Vater nur in Mannheim und in Sachsenhausen.
Wolfgang lebte unbeschwert dahin. Mit der Zeit wurde er selbstständig: er kleidete sich nach eigenem Geschmack, wählte sich selbst Freunde. Es machte ihm Spaß seinen Interessen nachzugehen und alles mitzumachen, was ihm Vergnügen bereitete. Seine beste Freundin war die Schwester Cornelia, sie verstand Wolfgang sehr gut.
Trotzdem hatte Wolfgang innere Probleme: er setzte sich immer kritischer mit seiner Umwelt auseinander und erkannte die Stagnation des bürgerlichen Lebens in Frankfurt. Das Elternhaus wurde für Goethe zu eng: die weite Welt zog ihn an. Er freute sich das Haus zu verlassen, um sein Studium an einer Universität in einer anderen Stadt zu beginnen. Der Vater wollte seinen Sohn als Juristen sehen. Wolfgang hatte andere Wünsche und Pläne, doch war der Wille des Vaters unbestreitbar. Ende September 1765 reiste Wolfgang nach Leipzig.
Das Wetter war regnerisch, die Wege waren sehr schlecht, und die Kutsche blieb in einer großen Pfütze stecken. Wolfgang, sein Begleiter und der Kutscher waren gezwungen alle Kräfte zu gebrauchen; um die Kutsche vom Fleck zu bringen. Diese Anstrengung sollte später auf Goethes Gesundheit Auswirkungen haben.