Студенческая жизнь DE - Geothe

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Leipziger Universität

Straßburger Universität

Studentenleben

Der 16-jährige Goethe traf am 5. Oktober 1765 in Leipzig ein, wo er an der Universität studieren wollte. Die schöne und reiche Messestadt Leipzig machte einen großen Eindruck auf Goethe. Hier war es anders als in Frankfurt. Wissenschaften und Künste blühten in Leipzig reicher neben dem weltoffenen Handel. Goethe kam in die Stadt gerade zur Messezeit und „durchstrich den Markt und die Buden mit vielem Anteil“. „ Handelstätigkeit, Wohlhabenheit, Reichtum“ kündeten in Leipzig eine neue Epoche an. Der Junge fühlte Zuneigung zu dieser Stadt. Später schrieb er: „Mein Leipzig lob ich mir! Es ist ein klein Paris und bildet seine Leute“.
Der Junge wurde übermütig: er war der Pedanterie des Vaterhauses entflohen und wurde rasch in den Strudel des akademischen Lebens hineingerissen. Goethe nahm sich vor, fleißig zu sein und den eigenen Lebensplan zu entwickeln. Aber vom Jurastudium war er enttäuscht: viele Professoren konnten in der Rechts- und Staatslehre nur stoffliches Wissen mitteilen. Goethe hatte aber nicht das geringste Interesse
sich den Gegebenheiten des akademischen Unterrichts anzubequemen. Viel mehr als Jurisprudenz interessierten Goethe Literatur, Philosophie, Geschichte, Kunst. In dieser Zeit besuchte er Zeichenstunden, Vorlesungen in Medizin und Physik, hatte Interesse für Naturwissenschaften, für das Theater. Goethe machte Bekanntschaft mit den Leipziger Wissenschaftlern und Künstlern. Die Plattheit der Ansichten einiger Professoren entmutigte ihn. Bedeutend war für Goethe ein kritisches Herangehen an die Wirklichkeit und an die Kultur. Zum Glück gewann er einige Freunde, die seine Ansichten teilten. Wenn einige Professoren die Lyrik der Gegenwart nicht annahmen und Goethe nur didaktische Prosa empfahlen, begrüßten seine Freunde die lyrischen Versuche des jungen Dichters. Goethes Dichtung jener Zeit war noch nicht ganz geglückt, der lyrische Ausdruck ungleichmäßig, doch wiesen sie auf neue Möglichkeiten der Poesie. Goethe dichtete viel.
In Leipzig erlebte der 17jährige Goethe seine erste Liebe. Er verliebte sich in Anna Katharina Schönkopf, die Tochter der Wirtsleute, bei denen der junge Student seinen Mittagstisch hatte. Diesem Mädchen widmete Goethe den Zyklus seiner Gedichte „Annette“. Goethe merkte erst spät, dass Annette ihn gern hatte,  aber ihn nicht verstand und nicht verstehen konnte.  Goethe litt und hoffte. Im März 1768 reiste er nach Dresden, er wollte die dort gesammelten Kunstwerke sehen und glaubte Beruhigung zu finden. Aber beruhigen konnte er sich nicht.  Als er nach Leipzig zurückkam, löste er das unbefriedigende Verhältnis zu Kätchen Schönkopf und geriet in eine innere Krise. In dieser Zeit begann Goethe auch an seinem ersten Schauspiel „Die Mitschuldigen“ zu arbeiten, das konnte ihm auch keine Ruhe bringen.
Goethe suchte nach dem Weg nach vorn und wütete seelisch gegen sich. Auch körperlich setzte er viel aufs Spiel. Er wollte sich abhärten und folgte den „missverstandenen Anregungen Rousseaus“: badete kalt und schlief nur leicht zugedeckt auf hartem Lager. Viel lieber als die Universität besuchte Goethe in dieser Zeit mit seinen Freunden die Orte, wo sie ihre Freizeit mit Genuss verbringen konnten. Besonders beliebt war der „Auerbachs Keller“. Das war ein Weinkeller, den Goethe später in seiner Tragödie „Faust“ darstellte.
Das alles endete mit einem nächtlichen Blutsturz. Mehrere Tage befand sich Goethe zwischen Leben und Tod. Als er sich besser fühlte, fuhr er nach Hause. Anfang September 1768 war er wieder in Frankfurt.
Die Heimkehr war nicht erfreulich: Goethe hatte nichts erreicht, dazu war er krank. Zu Hause konnte er keinen Frieden finden: der Vater verbarg seinen Unmut und war kühl, die Schwester Cornelia hasste den Vater und verbreitete Unruhe, die Mutter war liebevoll, sie beschäftigte sich aber wie ihre neuen Freundinnen mit religiösen Fragen. So war Goethe auf sich selbst angewiesen. Er interessierte sich für religiöse Probleme, für Mystik, für Alchemie. Dabei befand er sich in einem depressiven Zustand.  Trotz der Depression analysierte Goethe alles, was er in Leipzig geschrieben hatte. Manches verbrannte er. An seinem Stück „Die Mitschuldigen“ arbeitete er einige Zeit lang. Diese Beschäftigung half ihm die Depression überwinden. Während der Genesung führte Goethe einen regen Briefwechsel mit seinen Freunden, las sehr viel, beschäftigte sich mit der Faustsage. Es erwachte auch Goethes Interesse für Philosophie.
Im Jahre 1770 verließ Goethe zum zweiten Mal das Elternhaus, um in Straßburg sein Studium zu beenden. In Straßburg studierte Goethe intensiv und ernsthaft. Um erfolgreich zu promovieren, arbeitete Goethe mit einem Repetitor. Aber er konzentrierte sich nicht nur auf Jura, sondern besuchte auch Vorlesungen in Medizin und Staatswissenschaft. Daneben beschäftigte sich Goethe mit Philosophie, Theologie und Naturwissenschaften. Er nahm auch an vielen Ausflügen mit seinen Freunden teil. Dabei genoss er nicht nur die Schönheit der deutschen Landschaften, sondern interessierte sich überall für verschiedene Produktionsstätten. Er besuchte Bergwerke, Eisenhütten, Glashütten und andere Manufakturen. So gewann er einen Eindruck von der fortgeschrittenen bürgerlichen Produktion.
Ein unvergessliches Erlebnis wurde für Goethe die Begegnung mit dem Theologen und Philosophen Herder, der damals in Straßburg lebte. Herder begeisterte Goethe für Shakespeare und Volkspoesie. Herder arbeitete am Programm der neuen Literaturbewegung, die dann nach dem Drama von F. M. Klinger „Sturm und Drang“ genannt wurde. Goethe  und seine Freunde waren Vertreter des „Sturm und Drang“.
Eine neue Liebe erhellte Goethes Leben in Straßburg - Friederike Brion. Sie war Tochter eines Pfarrers in Sesenheim, einem Ort 6 Stunden von Straßburg entfernt. Goethe ritt oft nach Sesenheim, um Friederike zu besuchen.  Diesem Mädchen widmete Goethe viele lyrische Gedichte. Sie bildeten den Zyklus „Die Sesenheimer Lieder“. Dazu gehören die berühmten Gedichte „Willkommen und Abschied“, „Mailied“ und andere.  Friederike war ein einfaches Dorfmädchen. Nachdem sie mit ihrer Schwester Goethe in Straßburg besucht hatte, verstand  er, dass der Abstand zwischen den schlichten Dorfmädchen und den jungen städtischen  Intellektuellen nicht zu überwinden war. So wechselte Goethe lieber Briefe mit Friederike und besuchte sie selten. Alles endete mit einem schriftlichen Abschiednehmen. Friederike war enttäuscht, aber sie fühlte sich Goethe zeitlebens verbunden: sie blieb unvermählt. Goethe fühlte auch einen tiefen seelischen Schmerz, er wurde ernsthafter und nachdenklicher.
Inzwischen promovierte Goethe: am 6. August 1771 ereichte er den Doktortitel, er wurde Lizentiat der Rechte und kehrte in seine Heimatstadt Frankfurt zurück.
In Frankfurt wurde  Goethe Advokat. In den nächsten Jahren führte er in seiner Heimatstadt 28 Prozesse.
In dieser Zeit beschäftigte sich Goethe mit den Werken von Shakespeare. Er schrieb die Rede „Zum Shakespeares Tag“, die er am 14. Oktober 1771 vor seinen Freunden vortrug. In dieser Rede formulierte Goethe die Erklärung jener literarischen Richtung, die den Namen „Sturm und Drang“ erhielt. Den typischen Helden des „Sturm und Drang“ gestaltete Goethe in seinem Drama „Götz von Berlichingen“, das er in sechs Wochen vollendete. In Götz zeigte Goethe den Menschen, der der Gegenwart unter Anwendung des Faustrechts entgegen tritt.
Im Mai 1772 ging Goethe auf Vorschlag seines Vaters nach Wetzlar, um dort seine juristischen Kenntnisse im Reichskammergericht zu erweitern.





In Frankfurt

Nach Wetzlar >>>>

 
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