Бегство в италию DE - Geothe

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Flucht nach Italien

Seit seiner Kinderjahren war Italien Goethes Traumland, viele Jahre hegte er die Hoffnung Italien zu besuchen.    Goethe freute sich auf Italien, als er unter fremdem Namen als Künstler Johann Philipp Möller von Karlsbad aus nach Süden fuhr. Unterwegs machte er Notizen in seinem Journal. Er wollte nicht nur seine Gedanken und Empfindungen aufschreiben, sondern auch Beobachtungen und Landschaftsbilder schildern. Nach einer Woche erreichte er Italien. Alles war ihm hier willkommen. Er war völlig von der südlichen Landschaft beeindruckt. Goethe reiste über Verona, Venedig, Ferrara, Bologna, Florenz, Perugia, aber in diesen Städten verweilte er nur kurz: er wollte möglichst schnell Rom erreichen.
   Am 29. Oktober kam er nach Rom. In Rom wohnte Goethe bei seinem deutschen Bekanten dem Maler Johann Heinrich Wilhelm Tischbein. Sein Aufenthalt in Rom dauerte vier Monate.  Die römische adelige Gesellschaft interessierte ihn gar nicht. Goethe verkehrte nur mit einigen deutschen Künstlern, die in Rom lebten. Mit ihnen besprach er Kunstfragen, von ihnen wollte er lernen.  Im Mittelpunkt von Goethes Leben in dieser Stadt stand die Besichtigung von Werken der bildenden Kunst und der altrömischen Bauten. Goethe wollte seine kunsthistorischen Kenntnisse erweitern. Er besuchte Museen und Bildergalerien, studierte die klassische römische Architektur und malte selbst sehr viel.
   Goethe interessierte sich auch für das italienische Volksleben. Wie ein Handwerker gekleidet ging er auf den Markt, redete dort mit den Menschen aus dem Volk, aß das, was von den Händlern und Garköchen feilgeboten wurde. Das Leben des Volkes war in Italien anders als in Deutschland. Goethe merkte dort menschliche Natürlichkeit. Er fand, dass das italienische Volk freier als das deutsche war, und erklärte das durch die nationalhistorische Entwicklung: durch das Verhältnis zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart, zwischen der klassischen Kunst und dem Volk. Das italienische Volk wurde zum Vorbild für Goethe. In Italien begann seine geistige Erneuerung.
   Gesundheitlich fühlte sich Goethe in Italien gut, seine Krankheiten plagten ihn nicht, er hatte auch keine
nervösen Störungen. Sein Leben in Italien war ruhig und gemessen. Goethe war auf sich selbst gestellt, er  fühlte sich frei und wie neu geboren und arbeitete intensiv an seinen Werken: er schrieb Gedichte und Dramen und arbeitete am Roman „Wilhelm Meisters Lehr- und Wanderjahre“.

    Mit Weimar hatte Goethe nicht viel Kontakt: er schrieb an den Herzog, an einige Freunde und an Frau von Stein. Der Herzog beantwortete Goethes Briefe und verlängerte seinen Urlaub. Frau von Stein konnte Goethe nicht verzeihen, sie schrieb sehr kurz oder ließ seine Briefe unbeantwortet, nach einiger Zeit ebbte ihr Briefwechsel ab.
     1787 unternahm Goethe eine Reise in den Süden Italiens, besichtigte die Ausgrabungen in Pompeji, bestieg dreimal den Vesuv, fuhr nach Sizilien. Zu dieser Zeit vertiefte er sich in Homers Werke, machte Fortschritte in seinen wissenschaftlichen Studien.
   Nach der Rückkehr aus Süditalien blieb Goethe ein Jahr in Rom. Während seines zweiten Aufenthalts in dieser Stadt arbeitete er viel, zeichnete mehrere hundert Sepiablätter, vollendete seine Dramen „Egmont“ und „Iphigenie“, eine Schilderung des „Römischen Karnevals“, schrieb eine Szene zur Tragödie „Faust“.
    Erst 1788 verließ Goethe Italien. Kurz vor der Abreise schrieb er in einem Brief an Herder, dass Rom für ihn eine Stadt war, in der er „das erste Mal unbedingt glücklich war“.






 
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